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Rechenstörung-Rechenschwäche

In der internationalen Klassifikation ICD-10 wird unter den umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten neben den Störungen des Schriftspracherwerbs die umschriebene Rechenstörung klassifiziert.
Dabei wird die Rechenstörung als gravierende Beeinträchtigung des Erlernens grundlegender numerisch-rechnerischer Fertigkeiten aufgefasst, die nicht allein durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender arithmetischer Fertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.

Die Rechenstörung muss durch eine signifikante Diskrepanz zwischen der mindestens durchschnittlichen Intelligenz und der davon nach unten abweichenden Rechenleistung diagnostiziert werden. Hierfür sollen ausschließlich standardisierte psychometrische Testverfahren angewandt werden.

Leider gibt es für die Dyskalkulie bisher keinen Notenschutz wie für die Legasthenie. Dennoch existiert seit dem 19.03.2012 ein Dyskalkulie-Erlass. Dem Erlass ist zu entnehmen, dass Schülerinnen und Schüler mit einer Rechenschwäche in der Grundschule den  allgemeinen Maßstäben der Leistungsbewertung unterliegen. Es kann in der Grundschule im Rahmen eines Lernplans die Regelung getroffen werden, dass Klassenarbeiten statt mit einer Note verbal beurteilt werden. Dies gilt insbesondere, wenn die Leistungsentwicklung trotz gezielter Förderung über mindestens drei Monate nicht den Anforderungen entspricht (schwach ausreichend und schlechter) oder gravierende, grundlegende Defizite vor allem in den arithmetischen Kompetenzen erst nach der Eingangsphase erkannt werden.

Im Zeugnis erhält die Schülerin oder der Schüler eine Note nach allgemeinem Bewertungsmaßstab. Verbale Angaben und Ergänzungen zur Darstellung der individuellen Leistungsentwicklung und Sachkompetenz sind zulässig, soweit sie sich auf im Lehrplan vorgesehene Teilbereiche des Faches Mathematik beziehen. Die Eltern sind regelmäßig über den Leistungsfortschritt und -stand sowie über die Fördermaßnahmen
ihres Kindes zu unterrichten und zu beraten.

Auf welche Anzeichen können Sie achten?

Anzeichen beim Erlernen des Rechnens

  • Die Vorstellung von Mengen und Maßeinheiten ist beeinträchtigt
  • Das Kind lässt sich bei der Beurteilung von Mengen vom Augenschein leiten; eine Menge aus größeren Elementen wird als mächtiger (mehr) empfunden als eine Menge aus kleineren Elementen; eine Menge aus weit auseinander liegenden Elementen wird als mächtiger (mehr) empfunden als eine aus dicht nebeneinander liegenden Elementen.
  • Die 1:1-Zuordnung beim Mengenvergleich gelingt nicht
  • Selbst kleine Mengen bis 5 müssen immer wieder abgezählt werden
  • Schwierigkeiten bei der Strukturierung von Mengen
  • Größere Mengen können nur durch Antippen der Einzelteile bestimmt werden
  • Selbst leichte Aufgaben bis 10 werden an den Fingern abgezählt
  • Beim Zählen wird stets von vorne begonnen, anstatt weiter bzw. rückwärts zu zählen
  • Schwierigkeiten beim Erlernen der Uhr, der Reihenfolge von Wochentagen und Monaten
  • Zusammenhänge zwischen Operationen werden nicht erkannt
    • Tauschaufgaben ( 2+3/3+2; 2x3/3x2 )
    • Umkehraufgaben ( 2+3=5/5-3=2; 2x3=6/6:3=2 )
    • Nachbaraufgaben ( 4+2/4+3; 4-2/4-3; 5x3/4x3 ).
  • Schwierigkeiten mit dem Dezimalsystem (43 als 34) und den Stellenwerten (106 – 1006).
  • Bei Zahlen über 10 wird oft der Einer zuerst geschrieben (also wie gesprochen), der Zehner wird erst anschließend in die Lücke vor dem Einer eingefügt (fünfundzwanzig: _5 danach 2_)
  • Bereits erarbeitete Strukturen können nicht auf größere Zahlenräume übertragen werden
  • Ergebnisse werden nicht mit der Rechenaufgabe in Beziehung gesetzt (z.B. 5+3=2; Die Summe kann nicht kleiner sein als die Werte der einzelnen Summanden).
  • Das Ordnen und Herstellen von Reihenfolgen fällt schwer
  • Rechenoperationen und Mengen-Angaben und ihre Veränderungen können nur schwer vor dem "geistigen" Auge durchgeführt werden.
  • Bei Textaufgaben wird die passende Rechenoperation nicht gefunden  
  • Das Ergebnis der Berechnung kann nicht mit dem Inhalt der Rechengeschichte zu einer sinnvollen Antwort vervollständigt werden
  • Schwierigkeiten bei der Orientierung in Raum und Zeit

 Psychische Merkmale und Verhaltensauffälligkeiten (Sekundärsymptomatik)

  • Schulische Ängste
  • Reduziertes Arbeitsgedächtnis (z.B. Schwierigkeiten beim Kopfrechen)
  • Rechenangst
  • Konflikte im schulischen und/oder familiären Umfeld
  • Negatives Selbstbild
  • Geringer Selbstwert
  • Motivationsverlust
  • Aggressivität
  • Psychosomatische Störungen

Achtung!
Wenn Ihr Kind trotz intensiven Übens keine wirklichen Fortschritte im Rechnen macht, melden Sie sich möglichst frühzeitig bei uns, um diagnostisch abzuklären, ob es sich um eine Rechenst
örung handelt

 

 

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